Serben

Johann Kaspar Zeuss

 Johann Kaspar Zeuss - Die Deutschen und die Nachbarstämme

Ignaz Joseph Lentner, 1837.

 

Bei den Wenden lest sich gleicher Ursprung und gleiche Bedeutung für den Namen Srb vermuten, der Bezeichnung zweier Zahlreichen Völker der Süd- und Nordserben (Serben, Soraben). 



Johann Gottfried

Johann Gottfried EichhornWeltgeschichte - Geschichte der neuen Welt

Buch Druck: Göttingen (Königreich Hannover: 1814-1866 / Deutscher Bund: 1815-1866)

 

Als sich die Slaven zuerst zu einem besondern Volke absonderten, hießen sie wahrscheinlich Sawromaten (vielleicht so viel als Nord-Meder), woraus im Lauf der Zeit Serwomaten, oder Serbomaten, und daraus wieder Serben und Sarmaten geworden ist. Der älteste Name, mit dem die Nation in der Geschichte auftritt, ist der der Serben. Früh theilte sie sich in zwei Theile, in Serben und Sarmaten. Die erstern, die Serben, nahmen früh Besitz von Polen, Schlesien, der Lausitz und Meissen; die zweiten, die Sarmaten, fielen einst in Dacien ein, wo sie den Namen der Jazygen oder Sedlowaten (d.i. der Metanasten, der Angekommenen, sich Ansiedelnden) entweder sich selbst gaben oder von ihren Nachbaren erhielten. Aus Sedlowaten ist nachher Slowaten, Slowanien (beim Nestor Slowjenen) und Slowen geworden; der letzte Name wurde endlich in Slaven verdorben.



Kállay Benjámin-Béni (1839-1903)

Quelle (Name des Buches): „Geschichte der Serben“, Erster Band

Kroaten und Serben sind einander nahverwandte Zweige des zur grossen arischen Völkerfamilie gehörigen Slavenstammes.« (Seite 12)

 

In den älteren historischen Quellen werden die Slaven unter vier verschiedenen Namen aufgeführt. Römische und griechische Historiker sowie die Chronisten des Mittelalters nennen sie Slaven, Anten, Serben, (spori) und Winden oder Wenden. Wir können in die historische und philologische Untersuchung dieser Benennungen gegenwärtig nicht eingehen; es genüge zu erwähnen, dass nach den Forschungen der hervorragendsten slavischen Gelehrten die Slavenvölker in der Urzeit sich wahrscheinlich überhaupt als „Serben" (srb) bezeichneten. „Slaven" und „Anten" waren nur die Namen der beiden Hauptäste dieser großen Volksfamilie. Im Anfange des Mittelalters, als die Nachrichten genaner und umfassender wurden, zogen insbesondere jene Völkerschaften, welche zum slavischen Aste gehörten, durch ihr Vordringen nach dem Westen die Aufmerksamkeit Europas auf sich. So kam es, dass der einstens allgemeine Name der Serben in den Hintergrund trat, die Benennung der Anten gänzlich verschwand und der slavische Name zur Bezeichnung der gesamten Volksfamilie mehr und mehr gebräuchlich wurde. Den alten Namen der Serben bewahrten nur zwei Slavische Völkerschaften: Die Bewohner des heutigen Serbien auf der Bal- kan-Halbinsel und die geringen Reste der Lausitzer Slaven in Sachsen.« (Seiten 12-13)